Mit einfacher Mehrheit hat die Mitgliederversammlung der DFL heute entschieden, dass die Regelung 50+1 bleibt. Ursprünglich sollte heute keine Entscheidung fallen. Doch die 36 Vertreter der Proficlubs haben entschieden. Großinvestoren dürfen auch zukünftig nicht die Mehrheit an Vereinen bekommen. Das klare Bekenntnis ist durchaus überraschend. Viele sind jedoch begeistert. “Das ist ein tolles Zeichen”, sagte St. Paulis Geschäftsführer Andreas Rettig. Sein Verein hatte den entsprechenden Antrag gestellt.
DFL-Mitgliederversammlung: 50+1-Regel bleibt erhalten
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Gott sei dank gibt’s solche wie den Rettig!
Gute Stellungnahme von Andreas Rettig zum heutigen Ergebnis:
Quelle (mit weiteren Stimmen): http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/720046/artikel_stimmen_das-signal-ist-wichtig.html (22/03/18)
Einerseits natürlich hervorragend, andernfalls sehe ich nun die Gefahr, dass die 50+1 Regel zeitnah durch eine Klage (z.B. Kind!) juristisch herausgefordert werden könnte. Und dann gäbe es sicherlich keine “sanfte Anpassung” mehr. Gerade für uns wäre das aufgrund der speziellen Konstellation (Kooperationsvertragsklausel!) der Worst-Case.
Auf jeden Fall haben wir dadurch natürlich immens an Zeit gewonnen. Allein das ist viel Wert. Mein Wunsch wäre halt, dass Ismaik nun doch irgendwann die Lust an seinem “Spielzeug” (bzw. unserer großen Liebe) verliert und schlussendlich seine Anteile verkauft. Bislang sind ja nicht wenige davon ausgegangen, Ismaik würde lediglich auf den Fall von 50+1 warten, um dann “durchzustarten”… Ich bin heilfroh, dass dieses Szenario zumindest vorerst vom Tisch ist. 😉
Nun gilt es (gerade für uns) zu hoffen, das 50+1 eine etwaige juristische Klage zukünftig übersteht bzw. dass es nie zu einer Klage kommt. Andernfalls könnte Ismaik meines Wissens für einen Symbolpreis die Kontrolle über die GF-GmbH und damit die “Alleinherrschaft” übernehmen. Das wäre dann wahrscheinlich endgültig der Anfang vom Ende. Man was bin ich froh, dass unsere Verantwortlichen dieses Jahr so vernünftig wie seit vielen Jahren nicht mehr agieren. Das möchte ich in der Zukunft definitiv nicht missen. Gerade deshalb wäre es umso bitterer gewesen, wenn genau in dieser Zeit 50+1 kippt.
Wie auch immer, insgesamt bin ich erst mal erleichtert. Pro 50+1!
Zuletzt hatte HI einiges seines Vermögens eingebüßt (lt. Forbes). Wenn er in dem Tempo weiter Geld verliert, hat er nicht mal mehr genug für einen symbolischen Preis, wenn 50+1 doch irgendwann mal fallen sollte. Und soweit ich weiß, hat Hr. Kind zuletzt kein Interesse mehr an einer Klage gezeigt.
Martin Kind lässt seinen Antrag momentan ruhen und wartet den weiteren Verlauf einer möglichen Modifikation der Regel ab. Sollte es so kommen, das Kind Hannover letztlich nicht übernehmen kann, halte ich eine Klage für nicht unwahrscheinlich…
Kind nach der gestrigen Entscheidung auf kicker.de:
http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/720046/artikel_stimmen_das-signal-ist-wichtig.html (22/03/18)
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Laut dem folgenden Link hat Kind allerdings wohl 26 Millionen zu wenig investiert um H96 zu übernehmen.
http://www.pnn.de/sport/1268518/ (20/03/18)
Sollte also die Regel nicht wesentlich geändert werden und die Zahlen des obigen Berichts stimmen, wird Kind Hannover also nicht ohne weiteres übernehmen können. Dann bliebe ihm eigentlich bloß noch die Klage. Abwarten.
Hoffentlich gelingt es, wie von Rettig gewünscht, die Rechtssicherheit der 50+1 Regel durch geeignete Modifikationen – ohne dabei allerdings den Kern der Regel zu verändern – zu erhöhen bzw. zu gewährleisten. Das wäre aus meiner Sicht das Optimum. Insbesondere für uns, aber auch für den deutschen Fußball bzw. die deutsche Fankultur allgemein.