Der TSV 1860 München hat sich für die kommende Saison zum Ziel gesetzt, in die 2. Bundesliga aufzusteigen. Thema wird dann auch die “Nachhaltigkeit”. Denn die Deutsche Fußball-Liga hat in der aktuellen Woche beschlossen, dass Nachhaltigkeitskriterien in der jährlichen Lizenzierung verankert werden.

Ab der Saison 2023/24 sollen die Vereine ökologisch, wirtschaftlich und sozial nachhaltiger arbeiten, so die Forderung der Deutschen Fußball-Liga (DFL). Auch der CO2-Fußabdruck der Löwen wird in einem Lizenzierungsverfahren in der kommenden Saison eine Rolle spielen.

“Die konkreten Kriterien werden derzeit basierend auf den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit entwickelt und in der kommenden Zeit gemeinsam mit den Clubs konkretisiert und finalisiert”, schreibt die DFL. Zunächst sei bereits für die kommende Saison 2022/23 eine Pilotphase angedacht. Die erste lizenzierungsrelevante Auditierung der Klubs in Bezug auf die Nachhaltigkeitskriterien soll im Lizenzierungsverfahren zur Saison 2023/24 bereits eingebunden sein. Dann werden auch entsprechende Auflagen und Sanktionen bei Nicht-Erfüllung von Mindestkriterien oder einem entsprechenden Anteil der erweiterten Kriterien möglich sein.

Wichtig könnte das auch im Bereich des Merchandising werden. Fair produzierte Fan-Kollektionen könnten für die Lizenzierung Thema werden. Dabei wäre die TSV 1860 Merchandising GmbH gefragt. Verantwortlich ist Merchandising-Chef Anthony Power.

Auch bei den Sponsoring-Einnahmen könnte der die DFL genauer hinschauen. Denn es soll wohl zumindest ab 2024 die Frage gestellt werden, welches Sponsoring von Unternehmen stammt, die nicht nachhaltig arbeiten. Thema für 1860-Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer.

Interessant könnte das Thema vor allem auch im Hinblick auf die Umbaumaßnahmen des Städtischen Stadions an der Grünwalder Straße werden. Bereits jetzt ist geplant, dass das Dach des Stadions eine Fotovoltaikanlage bekommt. Hier muss der TSV 1860 auf die politischen Entscheidungsträger setzen.

Die offizielle Pressemitteilung der DFL: Nachhaltigkeit wird Lizenzierungskriterium | DFL Deutsche Fußball Liga

Titelbild: Bild von Valentin J-W auf Pixabay 

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40 Kommentare

    • Für Kriege muss der Fußball herhalten? Werden jetzt Spieler für die Front eingezogen, oder was?

      Wie unten bereits erläutert, befindet sich der Fußball NICHT außerhalb der Gesellschaft und hat freilich als Bestandteil eben dieser auch bei gesellschaftlich wichtigen Themen mitzumachen. Wäre ja schlimm, wenn es anders wäre. Bei der nicht-fußballaffinen Bevölkerung sind wir Fußballanhänger eh nicht sonderlich wohl gelitten.

      Propagandakanal

      Aha. Und wo genau siehst Du Propaganda?

      • Genau deshalb! Der Fußball hat eben nicht die aufgabe überall mitzumachen, was sich ein paar verwirrte ausdenken und so als Mehrheitsmeinung propagieren wollen.
        Und nur weil der DFB sich jetzt als Retter der Welt aufspielen will, sollen die Vereine Geld in die Hand nehmen, das die wenigsten in der 3 Liga übrig haben werden. Wenn der DFB das so haben will, sollen sie es bitteschön selber bezahlen.

        • was sich ein paar verwirrte ausdenken und so als Mehrheitsmeinung propagieren wollen

          Das hat, glücklicherweise, meines Wissens auch weder ein Klub noch der DFB noch die DFL gemacht. Niemand davon ist auf den Querdenkerzug gesprungen, niemand auf den Klimawandelleugnerzug, niemand auf den Flacherdlerzug, niemand auf den Chemtrailzug und so fort.

          Und nur weil der DFB sich jetzt als Retter der Welt aufspielen will

          Die haben lediglich erkannt, dass auch sie einen Teil beitragen müssen. Das ist natürlich alles noch viel zu wenig.

          Als Teil der Gesellschaft, hat man nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten, und sei es die Vorbildfunktion.

          Das mit dem Propagandakanal hast Du leider nicht beantwortet.

            • Aha du hinterfrägst also nie etwas was die vom DFB so propagieren

              Ziemlich schräger Rückschluss. Ebenso schräg wie falsch.

              Deine verächtlich machend wollenden Worte wie Querdenkerzug etc tangieren mich in keinster weise.

              Deshalb bist Du jetzt auch darauf angesprungen. Hm…

              Ich seh halt keinen Zusammenhang zwischen Fußball und Klimawandel.

              Aber zwischen Energieverbrauch und Klimawandel vielleicht? Da besteht einer. Und dann zwischen Fußball und Energieverbrauch. Besonders weit muss man dazu meiner Meinung nach jetzt gar nicht denken.

      • Also zumindest was die Flaggen der Ukraine anbelangt, bin ich auch skeptisch. Eine klare Botschaft für Friede ist in Ordnung, aber die Flaggen eine oligarchenregierten Landes? Ich weiß nicht. Der Fußball geht da schon sehr seltsame Wege. Wenn´s aber dann nach Katar geht, dann ist alles in Ordnung. Oder Gelder fließen aus manchen undemokratischen Ländern mit mangelhaften Menschenrechten.

        • Da sind wir uns in allen Punkten einig, Arik! Allerdings haben das doch die Klubs für sich selbst entschieden, diese Flagge zu zeigen, oder?

          Und ich für meinen Teil werde mir kein Spiel dieser WM ansehen, es sei denn, “mein” Land kommt ins Finale oder Halbfinale (wenn es sich überhaupt qualifiziert). Ja, inkonsequent, wäre die erste Qualifikation in meinem Leben.

          Herr Küppersbusch hatte ja neulich aufgezeigt, dass man Herrn Selinsky durchaus auch als Kleptokraten bezeichnen könnte. Anmerkung, weil man mich falsch verstehen könnte: Nichts, aber auch gar nichts rechtfertigt Angriffskriege! Und ich würde eher mit Selinski ein Bier trinken gehen, als mit Putin.

            • Aber es wurde nicht angeordnet, dass Klubs jetzt die Fahne wedeln, oder? Deshalb halte ich den Vergleich mit der Nachhaltigkeit da für nicht ganz angebracht. Du weißt aber, dass ich die Lage da aktuell durchaus versuche, von unterschiedlichen Standpunkten zu sehen.

    • Für mich geht’s auch nur um den Fußball im Fußball. Man versucht den Sport für alles mögliche zu instrumentalisieren und zu missbrauchen. Bin auch für Klimaschutz, brauche es aber nicht vor jedem Fußballspiel zu hören. Vermisse die alten Zeiten in denen zu nur um den Sport an sich ging.

      • Für die “alte Zeit” bist du doch viel zu jung. Komm, du bildest dir da was ein. Sport war immer schon Plattform für gesellschaftliche und politische Themen. Oder aus religiösen Gründen.
        Der Grundgedanke von Sport ist übrigens gesellschaftliche und politische Instrumentalisierung. Da könnte man einen riesigen Artikel drüber machen.

        • Der Fußball kann ja ein Statement setzen. Aber nicht ständig in größeren Dimensionen finde ich. Am meisten merkt man es beim Thema Kommerz/Machtkämpfe und das meine ich nicht auf 60 München, sondern allgemein hin bezogen. Habe manchmal das Gefühl, dass alles mehr thematisiert wird als der Fußball an sich.

          • Jetzt wird ein Statement gesetzt und Du meckerst rum.

            Kommerz ist eine ganz andere Geschichte, da habe ich durchaus auch meine Probleme mit. Und ich bin so alt, dass ich mich noch an die Zeiten vor dem Internet erinnern kann. Da bin ich ins Stadion gegangen und wusste nichts von den ganzen Machtkämpfen und Problemen, die Sechzig so hatte. Ja, als Jugendlicher habe ich auch keine Zeitung gelesen, der Boulevard hat das alles schon thematisiert.

            Wenn man von dem ganzen Drumherum nichts mitbekommen möchte, was ich durchaus verstehen kann, dann darf man echt nicht in die Zeitungen schauen und schon gar nicht auf die ganzen themenspezifischen Plattformen.

            • Naja, ich finde man wird heutzutage automatisch mit konfrontiert, auch wenn man themenspezifische Seiten meidet.

            • Ginge ich nicht auf Löwen-Plattformen und läse keine Zeitung, sondern nur, z.B. die Ergebnisse auf FuPa, bekäme ich nichts mit von dem Drumherum.

  1. Nachhaltig gut fürs Klima wäre es, den tendenziösen Blogger nebst seiner Berichterstattung auf Sondermüll-Niveau vom Hof zu jagen. Deutlich mehr Stellplätze anzubieten als bisher – und zwar für Fahrräder. Statt Ressourcen-Fressendem Neubau sich dauerhaft für die Bestandsimmobilie auszusprechen.
    Nachhaltig wäre es einen Investor zu haben, der zumindest belegen kann, dass sein Geld aus nur klimaschädlichen Geschäftszweigen stammt – um hier Verbesserungen anzuschieben.

  2. Bitte mal zum verständnis bezogen auf 1860. Gerne verbessern wenn ich irgdwo falsch liege. Das stadion ist gemietet, somit hat die kgaa keinen einfluss auf die umweltverträglichkeit. Die Merchandising gehört gar nicht der kgaa, bzw nur ein kleiner teil davon. Das Trainingsgelände und die geschäftsräume gehören doch auch überwiegend dem ev. Wie sollte da also die fussballfirma kgaa einfluss nehmen können?

  3. Die Frage ist, wie man es anpackt. Man kann erst einmal damit anfangen nicht einfach neue Stadien zu fordern, obwohl das von den Klubs weder finanzierbar ist, noch vom Zuschauervolumen notwendig. Das wäre schon mal ein ökologischer Schritt. Das betrifft natürlich vor allem die Dritte Liga, aber das wird wohl auch vom DFB sicher übernommen irgendwann.

  4. Das ist ja alles ganz nett und sehr löblich gemeint.

    ABER: Was hat das mit Fußball zu tun? Weder sportlich noch mit der damit verbundenen zwangsläufig notwendigen Infrastruktur noch mit den unbedingt notwendigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

    Es wird damit nur kleineren Vereinen immer schwerer gemacht, sich nach oben zu wirtschaften.

    Interessant ist bei uns in diesem Zusammenhang beispielsweise, dass wir an dem Stadion selbst eigentlich garnichts beeinflussen können. Das mieten wir nur. Und so geht es ja einigen Vereinen.

    Ebenso schön, wenn man mit bestimmten Produktionsarten des Merchandise etwas beitragen kann. Da haben wir aber gar keinen Einfluss darauf. Weil die Firma, die das herstellt und verkauft mit der Fußballbetriebgsgesellschaft überhaupt nix zu tun hat (gitbs so eine Konstellation überhaupt irgendwo anders?).

    Also: hier sollten DFB und DFL ihre Finger raus lassen.

    Das läuft dann wahrscheinlich wider mal darauf hinaus, das man sich dann in der Lizensierung eines Drittligisten in Detailfragen ergeht und dann selber mit dem Privatflieger 5x Katar und zurück fliegt…..

    • ABER: Was hat das mit Fußball zu tun?

      Der Fußball steht ja nicht außerhalb der Gesellschaft, sondern ist Teil von ihr. Somit haben eigentlich alle gesellschaftlichen Themen auch etwas mit Fußball zu tun.

      Es wird damit nur kleineren Vereinen immer schwerer gemacht, sich nach oben zu wirtschaften.

      Kommt gerade bei PV-Anlagen auf die gesetzlichen Rahmenbedingungen an. Wenn man den produzierten Strom selbst verwenden kann, dann amortisiert sich so eine Anlage auch. Leider gibt es Fälle, da muss (!) der produzierte Strom (rechnerisch) ins Netz gespeist werden und man kauft dann zum normalen Marktpreis ein. Etwas bescheuert ist das schon.

      Gerade kleine Vereine sind da doch oft schon weiter und haben längst PV-Anlagen installiert.

      und dann selber mit dem Privatflieger 5x Katar und zurück fliegt

      Absolut berechtigter Kritikpunkt!