Das Jahr 2020 ging dem Ende entgegen. Und auch, wenn es ein Jahr voller Herausforderungen war, hat der TSV 1860 München alles gut gemeistert – vor allem aber auch durch die starke Unterstützung der Fans und der Sponsoren, ohne die die Jahresbilanz sicherlich nicht so positiv ausgefallen wäre. Dies gibt Hoffnung für die nächsten Monate und das Jahr 2021

Der erste Teil: Löwen-Jahresrückblick 2020 – Teil 1/4
Der zweite Teil: Löwen-Jahresrückblick 2020 – Teil 2/4
Der zweite Teil: Löwen-Jahresrückblick 2020 – Teil 3/4

OKTOBER: Achterbahn der Gefühle – Endlich Live im Stadion ?!

Löwen-Trainer Michael Köllner hatte seinen Vertrag beim TSV 1860 München vorzeitig über das Saisonende hinaus verlängert, was in Fankreisen für Freude sorgte: „1860 München ist für mich eine absolute Herzensangelegenheit. Spieler zu entwickeln, ist eine großartige Aufgabe, der ich mich voll und ganz verschreibe. Wir haben einen sehr spannenden Kader, mit dem ich sehr gerne arbeite.“

Sportlich war der Oktober sehr spannend und hielt auch einige Überraschungen parat. Die Löwen gewannen vor 3.600 Zuschauer mit 2:1 beim FSV Zwickau auch das zweite Auswärtsspiel der Saison. Bereits nach 37 Sekunden gelang Sascha Mölders die Führung. Fünf Minuten später konnten die Sachsen durch Ronny König ausgleichen (9.). Den Siegtreffer markierte Dennis Dressel. Damit setzte sich der TSV 1860 München in der Spitzengruppe der Tabelle fest.

Eine Achterbahn der Gefühle erfuhren die Löwenfans bezüglich der Heimspiele bzw. der Zulassung von Zuschauern. Obwohl seitens der Behörden der Startschuss für Zuschauer in den Heimspielen nicht gefallen war, liefen seit Wochen die Planungen beim TSV 1860 für Spiele mit einer Teil-Zulassung von Zuschauern. Die Platzvergabe im GWS sollte ausschließlich online an die 10.266 Dauerkarten-Inhaber und über eine sog. Rudelbildung erfolgen. Für das anstehende Heimspiel gegen den VfB Lübeck, hieß es erst, dass bei einem 7-Tage-Inzidentwert von (damals aktuell) unter 35 eine Zulassung von 20%, somit 3.000 Zuschauer, gestattet seien. Einen Tag später hatte die Stadt München dann lediglich 10% der maximal möglichen Zuschauerauslastung genehmigt – also nur 1.500 Zuschauer. Dann kam die bittere Ernüchterung. Aufgrund eines Anordnungsbescheides der Stadt München waren für die kommenden beiden Heimspiele, gegen den VfB Lübeck und den 1. FC Saarbrücken, gar keine Zuschauer zugelassen. Die Enttäuschung der heimischen Fans war sehr groß und auch die Spieler hätten sich über die Unterstützung sehr gefreut.

Auch ohne Fan-Unterstützung schafften die Löwen einen 4:1-Erfolg über den VfB Lübeck und wurden Tabellenführer. Patrick Hobsch traf zum 1:0 für die Gäste (7.). Doch nach dem Ausgleich von Marius Willsch (29.) sorgte Sascha Mölders noch vor der Pause für die Führung (36.). Richard Neudecker (62.) und Stefan Lex (66.) machten innerhalb von vier Minuten alles klar. Danach ging es nach Rostock, wo die Löwen vor 7.500 im Ostseestadion ein Remis schafften: Der kurz zuvor eingewechselte Dennis Erdmann (42.) traf per Kopf zur 1860-Führung. Bentley Baxter Bahn glich kurz nach der Pause zum 1:1-Endstand aus (50.). Beim 1:2 gegen den 1. FC Saarbrücken kassierte Sechzig die erste Niederlage der Saison. Die Gäste führten durch Tore von Sebastian Jacob (14.) und Jayson Breitenbach (40.) zur Pause mit 2:0. Nach einem verwandelten Foulelfmeter durch Quirin Moll (51.) drängten die Löwen auf den Ausgleich. Das S-Bahn-Derby gegen die SpVgg Unterhaching wurde mit 2:0 gewonnen. Dennis Dressel traf an seinem 22. Geburtstag zur Führung (13.). Sascha Mölders machte mit seinem 4. Saisontreffer den Deckel drauf (86.). Zu Hause lief es für die Löwen nicht so gut. In einem dominant geführten Spiel unterlagen sie dem MSV Duisburg mit 0:2. Der erste Gegentreffer entsprang einer Unsicherheit in der Abwehr nach einer Ecke, an deren Ende Quirin Moll beim Klärungsversuch Tobias Fleckstein anschoss (62.). In der Nachspielzeit konterten die Zebras, Lukas Scepanik erzielte den Endstand.

Wer die vorangegangenen Rückblicke gelesen hat, wird gemerkt haben, dass der TSV 1860 auch in 2020 auf seine Sponsoren zählen konnte. So auch auf die Liberatus IT GmbH und ALFA Recycling, die sich weiterhin als Partner engagierten. Die Weidl Rolladenbau GmbH blieb auch in der 12. Saison in Folge Partner der Löwen und PRIME TIME fitness unterstützte die Sechzger nicht nur mit einem klassischen Sponsoring, sondern auch mit Equipment und trainingstechnischem Know-how.

Mit dem Punktspiel gegen den SV Pullach, das mit 3:3 ausgegangen war, verabschiedeten sich Ende Oktober die U21-Löwen in die vorzeitige Winterpause. Der BFV bzw. die bayerischen Klubs entschieden, pandemiebedingt eine erneute Pause einzulegen. Das gleiche Schicksal mussten auch die U17-Löwen hinnehmen, da der DFB die A- und B-Bundesligen nach 5 Spieltagen unterbrach. Damit überwintern die Junglöwen (punktgleicht mit Tabellenführer FC Augsburg) auf dem 2. Tabellenplatz in der Bundesliga.

NOVEMBER: Viele Remis und ein 6:1-Sieg

Gröbl Drucklösungen und Mediencenter blieb Sechzig treu, auch die Riem Arcaden haben ihre Partnerschaft verlängert. Mit “Tempel München – Piercing & Tattoo“ kam im Oktober ein neuer Löwenfreund dazu. Und die Stadtsparkasse München, die auch den Nachwuchs seit vielen Jahren unterstützt, verlängerte mit den Löwen.

Der 18-jährige Marco Mannhardt hatte bei den Löwen einen Profivertrag unterschrieben. Pech hatte dafür Martin Pusic, der sich im Abschlusstraining fürs Dresden-Spiel einen Bruch des Mittelhandknochens zuzog und operiert werden musste.

Die Löwen feierten nach zwei Heimniederlagen in Folge gegen den Hallescher FC einen deutlichen 6:1-Erfolg. „Mann des Tages“ war Dennis Dressel. Der 22-Jährige hatte mit einem Doppelpack kurz vor der Pause die Löwen mit 2:0 in Front gebracht (41 und 45.+2). Auch das 3:0 (56.) und 5:1 erzielte der Mittelfeldspieler. Außerdem trafen Sascha Mölders (58.) und Erik Tallig für die Sechzger (79.). Den Ehrentreffer hatte Terrence Boyd erzielt (63.). Nach fünf Auswärtsspielen ohne Niederlage hat es die Löwen bei der SG Dynamo Dresden wieder erwischt. Phillipp Steinhart erzielte in der 27. Minute die Führung (27.). Doch der Ex-Löwe Yannick Stark glich bereits sechs Minuten später aus (33.). Den Siegtreffer für die Sachsen erzielte Ransford-Yeboah Königsdörffer nach einem Querschläger im 1860-Strafraum (70.). Die Löwen holten im dritten Anlauf beim 0:0 gegen den KFC Uerdingen den ersten Punkt auf Giesings Höhen nach zwei 0:1-Niederlagen. Nach dem Platzverweis von Erik Tallig (69.) spielten die Sechzger mehr als 20 Minuten in Unterzahl. Beim starken Aufsteiger SC Verl erkämpft e sich Sechzig einen Punkt. Die Führung durch Stefan Lex (20.) glich Christopher Lannert noch vor der Pause zum 1:1-Endstand aus (38.). Im zweiten Durchgang hatte Dennis Erdmann die beste Chance, traf aber mit seinem Kopfball nur den Querbalken (79.). Die Münchner Löwen spielten gegen Türkgücü München das dritte Remis in Folge. Dabei sah es fast eine Stunde nach einem Sieg aus. Fabian Greilinger hatte die Führung erzielt (22.), Petar Sliskovic glich vier Minuten später aus (26.). Als Sascha Mölders direkt nach der Pause das 2:1 gelang (49.), schien alles auf einen Heimsieg hinzudeuten. Doch Schiedsrichter Patrick Hanslbauer zeigte Dennis Dressel nach einem Allerweltsfoul glatt Rot (59.). Die anschließende Überzahl nutzen die Gäste durch Sliskovic zum 2:2-Endstand (70.).

Von den Futsallöwen wurde in 2020 und ihrem fünften Jubiläumsjahr so einiges geboten. Nach dem Futsal-Kaffee, wurde mit dem neuen Trikot-Hersteller errea ein neues Jubiläums-Trikot in Grün-Gold herausgebracht. Nachdem die Futsaler nach nur zwei bestrittenen Partien die neue Saison wieder abbrechen mussten, konzentrierten sie sich weiterhin auf die Entwicklung der Sparte und gründeten nicht nur eine zweite Mannschaft sondern auch zwei Jugend-Mannschaften, für die sie interessierte Kinder und Jugendliche suchen.

Hubert Pöllmann hat sein drittes Werk mit dem Titel „Was wäre 60 ohne seine Fans? Ein ganz normaler Verein“ herausgebracht. Den Film für, über und von den Löwenfans bietet er im Online-Streaming an und brachte ihn ebenfalls auf DVD raus.

DEZEMBER: Positiver Abschluss auf allen Ebenen

Der TSV 1860 München begrüßte mit Elektro Ammon sowie Paedi Protect AG weitere neue Löwenfreunde. Der Lebensmitteleinzelhändler REWE, unter anderem Sponsor bei Borussia Dortmund und beim 1. FC Köln, wurde Premium Partner bei den Münchner Löwen.

Nach der 1:2-Niederlage bei Viktoria Köln war Sechzig zum fünften Mal in Folge ohne Sieg. Dabei begann die Partie fast perfekt. Richard Neudecker erzielte mit einem Traumtor die Führung (16.), die Patrick Koronkiewicz noch vor der Pause egalisierte (40.). Marcel Risse gelang für die Rheinländer in der 88. Minute der Lucky Punch. Dafür hatte es mal wieder mit einem Löwen-Sieg gegen Waldhof Mannheim geklappt. Dazu fiel er mit 5:0 recht deutlich aus. Sascha Mölders mit einem lupenreinen Hattrick (3., 24. und 27.) hatte in der ersten halben Stunde die Weichen dazu gestellt, Phillipp Steinhart erhöhte per Handelfmeter auf 4:0 (54.) und setzte in der 71. Minute mit seinem zweiten Treffer den Schlusspunkt unter eine einseitige Partie. Die Löwen knüpften auf dem Betzenberg nahtlos ans Spiel gegen Waldhof Mannheim an, bezwangen den 1. FC Kaiserslautern mit 3:0. Richard Neudecker erzielte bereits in der 6. Minute per Freistoß die Führung, Sascha Mölders machte mit seinem 10. und 11. Saisontreffer alles klar (36. und 80.). In die kurze Weihnachtspause verabschiedeten sich die Löwen mit einem 2:2 gegen den SV Wehen Wiesbaden. Dabei lagen sie durch Tor von Ahmet Gürleyen (17.) und Dominik Prokop (52.) bereits mit 0:2 zurück. In einer furiosen Schlussphase sorgten Sascha Mölders (74.) und der 17-jährige Lorenz Knöferl noch für den Ausgleich (84.). Mit den letzten Spielen konnten die Löwen noch einige Punkte auf ihr Konto gutschreiben und ging auf Platz 3 in die kurze Winterpause hinein.

Vor dem Jahreswechsel sagte Sechzig München Martin Pusic Lebewohl. Pusic teilte mit, dass er sich aus privaten Gründen in den nächsten Wochen nicht auf Fußball konzentrieren und daher nicht die gewünschte Leistung für den TSV 1860 München bringen kann. Deswegen wurde im gegenseitigen Einvernehmen den Arbeitsvertrag aufgelöst. Ein Ersatz wurde jedoch recht schnell gefunden. Vom 1. FC Heidenheim wird über eine Leihe ab 1. Januar 2021 die Offensivkraft Merveille Biankadi nach München kommen.

Knöferl und Mölders.

Nach der kurzen Weihnachtspause hat der TSV 1860 München das Training wieder aufgenommen und gleich weiteren vier Junglöwen die Chance gegeben, sich zu präsentieren: Mansour Ouro-Tagba (16) und Nathan Wicht (16) aus der U17, sowie Anian Brönauer (18) und Valdrin Konjuhi (18) aus der U19 gesellten sich zu den Profis im Training. „Das Hauptaugenmerk meiner Arbeit als Trainer liegt auf der Entwicklung von Spielern. Dazu gehören nicht nur diejenigen, die sich bereits im Profi-Kader etabliert haben. Unser gemeinsamer Weg ist es, Fußballer aus unserem eigenen Nachwuchs an den Lizenzspielerkader heranzuführen. Diese Arbeit hat bereits erste Früchte getragen und nun freue ich mich darauf, in den kommenden Tagen mit den vier jungen Spielern zu arbeiten, von denen ich bereits einen sehr guten Eindruck über das NLZ-Training und den Spielen mit ihren Mannschaften gewinnen konnte.”, erklärte Köllner.

Auch im Aufsichtsrat tat sich zwischen den Feiertagen was. Thomas Heigl, Vorstand der Bayerischen, gibt zum 15. Januar 2021 sein Mandat im Aufsichtsrat wieder ab. Robert Reisinger übernimmt künftig seinen Sitz. Dies ergab sich aus einer positiven Entwicklung der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA, die das Darlehen der Bayerischen aus Transfererlösen zurückzahlen konnte. Ein positiver Zusatzeffekt: Die Zinsbelastung fällt künftig weg. Thomas Heigl: „Da das Darlehen nun von der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA gekündigt wurde und die Bayerische ihr Sponsoring signifikant erhöht hat, sehe ich meine Aufgabe im Gremium als erfüllt an und lege mein Amt fristgerecht nieder.“

(Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Löwenmagazins.)

2 Kommentare

  1. Es ist schon interessant, wenn man so eine Jahreszusammenfassung liest. Was sich alles getan hat beim TSV, gerade auch, was die Unterstützung und das Sponsoring betrifft. Und das in einer Pandemiezeit, bei der vieles nicht sicher ist, wie es weiter geht, was von der Wirtschaft übrig bleibt. Daran merkt man, dass der TSV schon eine gewisse Zugkraft im Bereich des Fußball hat, obwohl man “nur” in 3. Liga spielt, ein “UiS” Unternehmen ist.

    In meinen Augen ist auch der Beitrag von der “die Bayerische” nicht nur in finanzieller Kraft ausschlaggebend, der eine oder andere wird das Engagement des Versicherers beim TSV auch für sich als Beispiel nehmen, entweder mit weiterer Unterstützung oder als einen neuen Partner wie z.B. Rewe. Dazu kommt auch noch, dass man als TSV 1860 KGaA kaum mehr für negative Schlagzeilen, Schlammschlachten oder anderer medialer Ausrutscher in die Schlagzeilen kommt. Hier scheint Ismaik doch dazugelernt zu haben.

    Auch der ausgerufene Weg des e.V. mit Konsolidierung steht dafür. In diesen schwierigen Zeit für den Fußball, dem Einnahmen und zum Teil auch Investoren wegbrechen, kann die KGaA ihre Schulden beim Hauptsponsor begleichen. Da werden auch die Fans mit ihrem Kauf der Dauerkarten einen Teil dazu beigetragen haben. Der TSV ist unter dem Präsidium Reisinger auf dem richtigen Weg. Keine völlig überzogenen Erwartungen, kein Überflug wie Ikarus, Realität und Bodenständigkeit ist angesagt. Und daraus hat man bisher mehr gemacht, als mit sinnlosen Versprechungen und Handlungen wie in der Vergangenheit. So muss es weitergehen. Step by Step. Der Weg ist das Ziel.